dfg - Ausgabe 51 - 16
Hersteller MC.B Verlag GmbH
Artikel-Nr.: SW10324
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Produktinformationen "dfg - Ausgabe 51 - 16"
Gesetzliche Krankenversicherung:
Morbi-RSA: Jetzt soll es der BVA-Beirat richten – allerdings mit neuen Gesichtern
(dfg 51 – 16) In den seit längerer Zeit geführten heftigen Streit der Kassenarten über die „richtigen“ Strukturen beim morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) hat nun das Bundesgesundheitsministerium (BMG) regulierend eingegriffen. Am 13. Dezember 2016 unterzeichnete der beamtete BMG-Staatssekretär Lutz Stroppe (59) einen entsprechenden Erlaß, mit dem beim Bonner Bundesversicherungsamt (BVA) angesiedelten „Wissenschaftlichen Beirat zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs“ ein Auftrag für ein „Sondergutachten“ erteilt wird. Allerdings - wie schon so oft – verbindet das Haus von CDU-Minister Hermann Gröhe MdB (55) seine Entscheidung mit einem Junktim. Und prompt begannen im gesundheitspolitischen Berlin wieder die Spekulationen. Man wunderte sich z.B. nicht nur über den Inhalt des Erlasses, sondern zusätzlich auch über die Langsamkeit der BMG-Verwaltung, die das Schriftstück wohl erst am 19. Dezember 2016 bei den zuständigen Empfängern aufploppen ließ.
Personalia / Berliner Szene:
1. IVSS: Ein Deutscher führt ab 2017 den Welt-Verband
2. BARMER: Von einem Neo-Honorarprofessor und einer Senatsrätin
3. BKK LV Süd: Thiesen in den Ruhestand verabschiedet
4. KV Brandenburg: Dreier-Vorstand mit Nicht-Arzt komplettiert
5. KZV Rheinland-Pfalz: Generationswechsel durch völlig neu besetzten Vorstand
6. KZV WL: VV tauscht Vorstand aus
7. SRH: Ekkernkampf erklimmt Stuhl des Aufsichtsratsvorsitzenden
8. ABV: Versorgungswerke stellen Vorstand teilweise neu auf
Dokumentation:
VKD-Thesen: Maximalforderungen gekoppelt mit Medienschelte
(dfg 51 – 16) Wenn ein Interessenbereich im Gesundheitswesen im Zenit seiner Macht und seines politischen Einflusses steht, dann müssen die dort tätigen Akteure aufpassen, daß sie mit diesen, heiß erkämpften Pfunden auch geschickt wuchern. Zu schnell – das konnte man am Niedergang der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) exzellent beobachten – verpuffen die Erfolge. Vor allem, wenn man seine weiteren Forderungen in extenso ausdehnt oder gar öffentlich nicht bereit ist, auch Fehlentwicklungen einzugestehen. Vor diesem Dilemma scheint der stationäre Sektor in Deutschland zu stehen. Er kann nach Einschätzung von gesundheitspolitisch Tätigen in Berlin dank der Unterstützung aller Bundesländer politisch „vor lauter Kraft kaum laufen“. Kein Wunder, wenn die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ange-zettelten öffentlichen (Verteilungs-)Diskussionen – wie aktuell z.B. im Notfall-bereich – immer lauter und heftiger ausgetragen werden. Im politischen Ge-schäft des 21. Jahrhundert verbietet sich aber halt manchmal ein wildes Um-herschlagen – vor allem auf andere Akteure.
Auch der Verband der Krankenhausdirektoren (VKD) scheint vor der Gefahr der Überschätzung der eigenen Kräfte nicht gefeit zu sein. Am 14. Dezember 2016 präsentierte er der Öffentlichkeit sein „VKD-Thesenpapier zur Kranken-hauspolitik im Wahljahr 2017“. Es fiel nach bester St. Florians-Manier aus. Also frei nach dem Motto: „St. Florian, marschier‘ Du voran und zünd’ das Haus des Nachbarn an”. Neben einer Reihe von politisch verständlichen Einschätzungen und Forderungen, findet man in den 33 VKD-Punkten einige kritische Thesen und Bemerkungen, was andere künftig zu tun und zu lassen hätten, nur die Kliniken selbst nicht. Sogar vor verstärkten Qualitätsanforderungen oder gar Mindestmengen für Krankenhäuser warnen sie. So mag man kleinere Häuser schützen wollen, an die Spitze des so dringenden Prozesses der Neu-Strukturierung der deutschen Krankenhauslandschaft setzt man sich damit nicht. Zusätzlich garnierten die Krankenhauschefs ihr Papier abschließend mit einer massiven Medienschelte – vermutlich um eigene PR-Versäumnisse in einigen ihrer Häuser zu kaschieren. Nur: Auf diese Art und Weise macht man die Journalisten ebenfalls nicht zu seinen Verbündeten.
Wir dokumentieren das VKD-Papier im vollen Wortlaut.
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