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dfg - Ausgabe 31 - 22

Hersteller MC.B Verlag GmbH

Artikel-Nr.: SW10694

 

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Produktinformationen "dfg - Ausgabe 31 - 22"

Gesundheits- und Sozialpolitik:
Abstrus: BMG verlangt von Kassen Mill.-€-schweres Corona-Sponsoring

(dfg 31 – 22) In ihrem fast hilflos anmutendem Suchen nach neuen Finanzquellen kommen die Staatsdiener im Bundesgesundheitsministerium (BMG) offenbar auf immer abstrusere Ideen. Am liebsten verlagern sie Kosten, die eigentlich die Staatskasse belasten müßten, auf andere, von ihnen (in-)direkt abhängige Träger. Praktisch, weil man via „Verschiebebahnhof“ die eigentlich ver-sicherungsfremden Leistungen in die richtige Gegend bewegen und damit u.a. die „Schuldenbrem-se“ einhalten kann. Aktuell verlangte man in der Friedrichstraße dieser Tage – ohne entsprechen-de Gesetzesgrundlage – von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein fast dreistelliges, Mill. €-schweres Sponsoring der für den Herbst geplanten Corona-PR-Kampagne der Bundesregierung. Das geht aus dem Rundschreiben Nr. 2002/451 des Spitzenverbandes Bund der Kran-kenkassen (GKV-SV) vom 26. Juli 2022 hervor, das der dfg-Redaktion vorliegt und über das sie online bereits am 28. Juli 2022 berichtete. Um die über 73 Mill. bundesdeutschen GKV-Versicherten über die „Möglichkeiten einer zweiten Corona-Auffrischungsimpfung“ zu „informieren“, sollen die 97 noch existierenden Krankenkassen einen Betrag von bis zu 100 Mill. € aufwenden. Natürlich zu Lasten der Verwaltungskostenetats der Körperschaften – denn der Bund will diese „Dienstleistung“ kostenlos erhalten.

Gesetzliche Krankenversicherung:
GKV-Versichertenentwicklung: Sind „Ukraine-Zuwächse“ vergiftet weil teuer!?

(dfg 31 – 22) Wem in der bundesdeutschen Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach immer neuen Höchstständen und Rekorden ist, der dürfte aktuell jubilieren können. Vier der sechs Kassenarten verbuchten im II. Quartal 2022 so hohe Zuwächse bei den Versicherten, daß sich die Bestände bei einzelnen Kassen teilweise explosionsartig nach oben entwickelten. Allein die beiden großen „Lager“, das blaue der sechs Ersatzkassen und das grüne der elf Ortskrankenkassen, ver-buchten in drei Monaten zusammen allein fast 300.000 Versicherte netto mehr in ihren Statistiken. Ein gewisser „Treiber“ für diese Entwicklung, darin sind sich viele Experten einig, sind die Ukraine-Flüchtlinge, die der Gesetzgeber ab 1. Juni 2022 den Körperschaften versicherungstechnisch aufs Auge drückte. Im Gegensatz zu Refugees aus anderen Staaten verlangen die europäisch wie gebildeten Versicherten aber mehr Leistungen. Daher sind nicht alle Kassen glücklich mit dem Zufluss.

58. dfg-GKV-Versicherten-Ranking: Quartalsergebnisse nicht normal

(dfg 31 – 22) Seit der Einführung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) und des Gesundheitsfonds heißt die geldrelevante Größe für alle Krankenkassen eigentlich „Versicherte“. Seit dem II. Quartal 2022 – oder besser gesagt seit dem 1. Juni 2022 – etwas weniger, weil die Auswirkungen des heftigen Zustroms von ukrainischen Flüchtlingen unter den Schutz der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) noch nicht auszumachen sind (vgl. Beitrag in dieser dfg-Ausgabe). Denn nur 18 von 97 noch existierenden Körperschaften verzeichneten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 Versicherten-Rückgänge. Bei „normalen“ Verhältnissen in einem Verdrängungswettbewerb hätten es mehr sein können. Trotzdem merkt man bei einigen der Kassen, daß das Richtbeil des Zusatzbeitrages immer noch gewaltig schmerzen kann. Das und andere Ergebnisse der Erhebungen der dfg-Redaktion kann man aus dem 58. dfg-GKV-Ranking nach Versichertenzahlen zum Stichtag 1. Juli 2022 herauslesen, das nur für Abonnenten als Ausgabe 10 – 22 der „BzG – Beiträge zur Gesellschaftspolitik“ dieser dfg-Ausgabe beiliegen.

Private Krankenversicherung:
Beamte weichklopfen: Der gezündelte Flächenbrand kommt aber kaum an

(dfg 31 – 22) Traditionell versichern sich die meisten Beamten in Deutschland privat gegen Gesundheits-Risiken. Die Beihilfe macht es möglich, die Leistungserbringer finanziell fröhlicher und für so manches PKV-Unternehmen ist das Geschäft mit den Staatsdienern mehr als lohnend. Nicht nur dem amtierenden SPD-Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Karl W. Lauterbach MdB (59) ist dieser Fakt politisch ein gewaltiger Dorn im Auge. Auch den Gesundheitspolitikern von DIE LINKE und den BündnisGRÜNEN. Da der Weg in die gemeinsam favorisierte „Einheitsversicherung“ nicht nur rechtlich dornig zu werden verspricht, hat man sich auf das buchstäbliche „Aushungern“ der privaten Krankenversicherungsunternehmen verständigt. Man will die Beamten „weichklopfen“, damit sie freiwillig unter die Fittiche der Gesetzlichen Krankenversich-erung (GKV) schlüpfen. Und das geschieht wie ein langsam vor sich hin glühender Flächenbrand. Aktuell sind es sieben Landesregierungen, an denen nicht nur die drei Parteien beteiligt sind, son-dern auch CDU-Politiker, die ihrer früheren engen Verbindung zur PKV auf Wiedersehen sagten.

Gesundheitswirtschaft:
Summit: „Heuschrecke“ taucht wieder auf und schlägt gleich doppelt zu

(dfg 31 – 22) Längere Zeit sah es so aus als hätte sich die 1984 gegründete Private Equity Gesellschaft (PEG) namens Summit Partners L.P. weitgehend aus dem bundesdeutschen Gesundheitswesen zurückgezogen. Nachdem man erfolgreich sein Portfolio durch Verkäufe bereinigt hatte. Doch scheinbar ist die in der U.S.-Hafenstadt Boston beheimatete „Heuschrecke“ hierzulande wie-der auf Shoppingtour. Das geht aus einer Anmeldung vom 21. Juli 2022 (Az.: B3-91/22) beim Bonner Bundeskartellamt (BKartA) hervor. Demnach sicherte sich Summit gleich zwei sächsische Krankenhäuser. Die man bekanntlich dringend dafür benötigt, um u.a. neue Gruppen von Medizinischen Versorgungszentren (MVZen) aufzubauen.

Radiologische MVZen: Setzt der Konzentrationsprozeß bereits ein?

(dfg 31 – 22) Das in mehrere Teilgebiete gesplittete medizinische Fach der Radiologen gehört zu den kleineren Facharztgruppen in Deutschland. Die Zahl in der ambulanten Versorgung tätigen Mediziner erreicht kaum die 5.000er-Schwelle – die Hälfte davon arbeitet bereits in einem Ange-stelltenverhältnis. Schließlich ist der Investitionsbedarf für die Gründung, Erhaltung und den Unterhalt einer Praxis immens, das finanzielle Risiko des Scheiterns riesig. Kein Wunder, wenn sich die begehrlichen Blicke von Private Equity Gesellschaften (PEGen) und Family Offices (FOes) auf dieses Segment richten. Man wird den Eindruck nicht los, daß der Konzentrationsprozeß unter den spezifischen Medizinischen Versorgungszentren (MVen), die sich mit bildgebenden Verfahren beschäftigen, längst eingesetzt hat. Zumindest zwei neuere Anmeldungen beim Bundeskartellamt (BKartA) in Bonn deuten darauf hin.

Personalia / Berliner Szene:

1. BKK ZF & Partner: Generationswechsel vollzogen
2. MD Nordrhein erhält stellvertretende Vorstandsvorsitzende
3. KZV Hessen: Vorgezogene Vorstandswahlen

 

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