dfg - Ausgabe 27 - 19

Produktinformationen "dfg - Ausgabe 27 - 19"

Gesundheits- und Sozialpolitik:
Eldorado!? Nicht nur das BKartA „entdeckt“ die MVZ

(dfg 27 – 19) Die nachrückenden Generationen von Heilberuflern halten nicht viel von den tradierten Berufsausübungsformen, die noch ihre Väter und Großväter praktizierten. Diesen Trends zur Feminisierung und dem „Nein“ zur Niederlassung folgend, der auch den zunehmenden Wunsch nach „work-live-balance“ beinhaltet, ermöglichte schon die letzte rot-grüne Bundesregierung mit dem 2003 beschlossenen GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) die Gründung und den Betrieb von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Knapp 3.500 Einrichtungen von Ärzten und Zahnärzten „versorgen“ mittlerweile die Bevölkerung und verschaffen jungen Heilberuflern Arbeit, Brot und weniger wirtschaftliche Sorgen. Doch mittlerweile sorgt dieser „Erfolg“ bei so manchem altgedienten Berufspolitiker für tiefe Sorgenfalten. Denn der MVZ-Markt verändert sich gravierend. Das rief jetzt auch das Bundeskartellamt (BKartA) auf den Plan. Doch dem sind weitgehend die Hände gebunden. Andererseits: Die jüngsten MVZ-Deals dürften für das gesundheitspolitische Berlin höchst interessant sein.

Gesetzliche Krankenversicherung:
Auf der GKV-Fusionsautobahn ist wenig los

(dfg 27 – 19) Es gab Jahre, da wimmelte es auf der so genannten „Fusionsautobahn“ der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nur so. Willige und unwillige Partner fanden zusammen und formten dadurch neue Körperschaften. Seit längerem herrscht jedoch (fast) gähnende Leere. Zum nächsten Jahreswechsel 2019/2020 stehen aktuell nur zwei Zusammenschlüsse von Betriebskrankenkassen auf der Agenda. Ob sich das Bild verändert, das muß abgewartet werden. Denn Insider wispern bereits von weiteren intensiven Gesprächen auf Vorstandsebene. Doch die müssen nicht immer gleich zu einer Fusion führen. Vorerst bleibt es dabei, daß nur noch 107 Körperschaften ab dem 1. Januar 2020 Mitglied des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV-SV) sind. Und: Das Personal-Reservoir für die „Gartenparty“ der Landesaufsichten mit ihren Kassen verringert sich um zwei weitere Kassen (vgl. dfg 14 – 19, S. 5ff.).

Heilmittel:
Physiotherapie für 85 Eurocent Umsatz pro Minute!?

(dfg 27 – 19) Es mutet fast wie eine geheime Staatsaktion an. Am 27. Juni 2019 stellte der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-SV) die neuen, ab 1. Juli 2019 geltenden Heilmittelpreise online. Fast als wäre es ihm peinlich, was man letztendlich als geltende „Höchstpreise“ gem. § 125 SGB V definiert hatte. So liegt z.B. der Minutenpreis einer Manuellen Lymphdrainage –Behandlung (MLD) durch einen Physiotherapeuten selbst auf Höchstpreisniveau noch immer bei deutlich unterdurchschnittlichen 0,85 Eurocent. Rechnet man einige andere Positionen auf einen Brutto-Umsatz je Stunde um und vergleicht diese mit aktuellen Handwerker-Rechnungen, so dürf-ten die Heilmittelerbringer im Vergleich – trotz aller Bemühungen von CDU-Bundesgesundheitsmi-nister Jens Spahn MdB (39) – immer noch finanziell deutlich schlechter wegkommen. Vor allem, wenn man z.B. das physiotherapeutische „Wegegeld“ mit handwerkerlichen Anfahrtpauschalen in Höhe von 60 € für 3 km allein in der Hauptstadt vergleicht. Von den „üblichen“ Stundensätzen von Rechtsanwälten oder Unternehmensberatern ganz zu schweigen.

Personalia / Berliner Szene:

1. Österreich: Auch die „Büroleiter“ sind wieder „gefärbelt“
2. HanseMerkur Krankenversicherung: Wachwechsel vollzogen
3. ÄK Saarland: Mischo erhält neue Vizepräsidenten
4. SLAK: Schmidt tritt fünfte Amtszeit an
5. Wachwechsel bei der AK Niedersachsen
6. Was machen eigentlich …hohe Entscheidungsträger

Hersteller-Beschreibung "MC.B Verlag GmbH"

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